Gutshaus Jesendorf
Das Gutshaus Jesendorf ist ein historisierender Bau mit neogotischen Elementen, ein typisches Gutshaus aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, das in Mecklenburg oft zu finden ist. Der Gutspark mit altem Baumbestand ist relativ gut erhalten. 1782 kauft David von Müller, Drost zu Warin, zusammen mit der Familie von Barner das Gut, die in dieser Gegend sehr verbreitet war, so in früher Zeit auf Schimm, dessen Gutsanlage nicht mehr erhalten ist. Die Barner bewirtschafteten bis 1945 das benachbarte Gut Trams. Es ist zu vermuten, dass sich die Barner lange auf Jesendorf hielten, denn die Familie verweist auf ein Patronat der Jesendorfer Kirche, die 1330 errichtet wurde und deren Erhalt heute durch einen Förderverein unterstützt wird. Die Orgel wurde 1780 von Christoph von Barner gestiftet. Das Gut befand sich seit 1840 im Besitz von Georg König (1778 - 1861), er übertrug das Gut an seinen Sohn Karl Ludwig Wilhelm König (1828 - 1895). 1903 übernahm es sein Neffe, Senator Dr. König, aus Wismar, der es 1905 an den Rittergutsbesitzer Karl Troll zu ¾ dessen Sohn Hans Karl Troll zu ¼ verkaufte. Hans Karl Troll besaß nach dem Tode des Vaters das Gut allein. 1918 verstarb Hans Karl Troll. Seine Witwe Hella, geb. Stein, behielt das Gut bis 1926. In diesem Jahr verkaufte sie an Gräfin Dorothea Mycielska, die es dann an ihre Tochter, Marimiliane von Karstedt abtrat. 1931/32 wurde das Gut auf Grund der schwierigen landwirtschaftlichen Verhältnisse aufgesiedelt. Das Restgut einschließlich Gutshaus wurde Johann Lunding, einem aus Dänemark stammenden Bauern, zugeteilt. 1962 ging Familie Lunding nach Dänemark zurück und das Gutshaus wurde verkauft und somit Volkseigentum. Heute befindet es sich in Privatbesitz. Im Gutshaus können Räume für Feiern und Veranstaltungen gemietet werden. Es ist auch möglich, sich hier trauen zu lassen.